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Bakterien - Feind oder doch Freund

Bakterien – Feind oder doch Freund?

Wie unter der Rubrik "Leitgedanke" dargestellt, änderte sich ca. im 19. Jahrhundert die Sichtweise, warum Lebewesen erkranken: Von der Gesamtbetrachtung Mensch und damit die Behandlung des Menschen in seiner Ganzheit wich man ab und reduzierte eine Erkrankung auf die Behandlung einzelner Organe. Zudem bezeichnete man Bakterien als böse Buben und verdammte sie als Verursacher von Erkrankungen - daraus ist das Paradigma entstanden, dass die Bakterien mit allen Mitteln bekämpft werden müsste. Bis heute gilt diese Ansicht in der Schulmedizin und der pharmazeutischen Industrie.

Im Gegensatz dazu weiß man aber auch, dass der Mensch insbesondere im Darm (aber auch auf anderen Oberflächen) mit Bakterien (Mikrobiom, Darmflora) besiedelt ist, von denen er zahlenmäßig mit ca. 100 Billionen mehr besitzt als er Körperzellen hat (!) und ohne die sein Leben nicht möglich wäre. Die Bakterien, mit denen ein Lebewesen in Symbiose lebt, erfüllen lebenswichtige Aufgaben, die für den Erhalt der Gesundheit entscheidend sind wie beispielsweise die Unterstützung des Immunsystems oder die Herstellung lebenswichtiger Stoffwechselprodukte.

Bereits die Art und Weise, wie neues Leben auf die Welt kommt, spielt eine wichtige Rolle für die Ausbildung einer möglichst "gesunden" Darmflora mit den für den Organismus wichtigen Bakterien. Aber auch die kindliche Entwicklungsphase ist richtungsweisend für die Ausbildung einer gesunden Darmflora. Weiterhin spielen externe Faktoren eine entscheidende Rolle - die Nahrungsmittel und Fremdstoffe, die wir aufnehmen, unsere physikalische und chemische Umwelt, unsere Lebensweise und die individuelle Stressbelastung.

Unser Verdauungssystem – ein Bereich, den man nicht sieht, oft aber doch auf die eine oder andere Weise spürt, ein Organ, das in der Therapie regelmäßig keine Beachtung findet, aber die Basis für Gesundheit bzw. Gesundung darstellt – auch wenn die Beschwerden an ganz anderer Stelle im Körper auftreten.

Die Bakterien, die mit uns symbiotisch koexistieren, sind nicht nur unsere Freunde – sie sind für unsere Gesundheit und unser Leben existentiell wichtig.

Oktober 2017

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